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Es grünt so grün - Slowenien

Es grünt so grün - Slowenien

Verfasst von am am 15.05.2018 um 19:57.

Endlich zu unserer großen Reise aufgebrochen, war die Vorfreude auf unser erstes bereistes Land groß. Slowenien überraschte einerseits mit einer idyllischen Alpenlandschaft, andererseits mit mediterranem Flair.

Irgendwo im Hinterstübchen hatte ich abgespeichert, dass Österreichs südliches Nachbarland mit seinen tiefen Wäldern und wilden Flüssen eine Reise wert sei. Trotzdem hatten wir es bis dato als Reiseziel quasi links liegen lassen. Nur gut, dass wir nun die Gelegenheit hatten, das Land ein wenig genauer kennenzulernen.

Raus aus den Tunnel, rein ins Abenteuer

Das Ende des Karawankentunnels bedeutete den Anfang unserer großen Reise.  „Wann sind wir endlich da“, fragte ich mich, als der G wie üblich nur in mäßigen Tempo durch die Dunkelheit des Tunnels rollte, an dessen sprichwörtlichen Ende uns auf slowenischer Seite die Sonne entgegenlachte.

Die Einreise ins erste Land auf unserer Route um die Welt war geschafft. Die meisten denken wohl über eine solchen Grenzübertritt gar nicht nach, noch dazu wo es sich doch nur um ein EU-Mitgliedsland handelte. Für unser aber waren dies die ersten Meter unserer großen Freiheit.

Von der slowenisch-österreichischen Grenze war es, gemessen an den Kilometern die wir noch zurücklegen würden, weniger als ein Katzensprung bis zum Triglav Nationalpark. Es war nicht nur der erste Tag unseres Abenteuers, sondern auch Christians Geburtstag für dessen angemessener Feier wir uns nichts mehr wünschten als einen schönen Stellplatz in der Natur zu finden.

Gleich der erste Übernachtungsplatz konnte als voller Erfolg verbucht werden.

Vorbei am Bleder See, wo sich so einige Menschen tummelten, endeten wir irgendwann am Anfang eines vielversprechendes Waldweges. „Gozdna Cesta“ stand auf einem Schild zu lesen.  Wir rätselten, ob dies wohl eine Warnung sein könnte, diesen nicht entlang zu fahren. „Cesta dürfte Straße heißen", behauptete ich selbstbewusst trotz meiner rudimentären Kenntnisse der slowenischen Sprache. Aufgrund des fehlenden Empfanges konnte auch Google Translate nicht befragt werden und wir fuhren deshalb einfach los.

Endlich war der G in seinem Terrain, die Straße uneben und matschig. Vorbei an einem Wasserfall, eroberten wir den Weg weiter und weiter, begleitet von einem kleinen Bach der nebenher rauschte.

Und dann waren wir plötzlich angekommen - der Platz an einer kleinen Lichtung mit einer Brücke über den Bach fühlte sich perfekt an. Wir entfachten ein Feuer, weihten die gusseiserne Pfanne gebührend ein und stießen auf den Geburtstag an. Nach mehr hatten wir nicht gefragt. Unser erster Abend der großen Reise war genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Zugegebenmassen erschöpft und mit einer Seelenruhe schliefen wir ein.

Über Wiesen und Weingärten

Entlang der Soca, dessen unwirklich erscheinende türkise Farbe uns jedes Mal, wenn wir sie durch Büsche zu Gesicht bekamen, ein „Oh“ entlockte, brachte uns der G immer weiter südlich. Und plötzlich wich das Grüne der Wälder einer mediterranen Stimmung. Niedrige Steinhäuser, enge Gassen durch Dörfer, Weinberge soweit das Auge reichte und knorrige Olivenbäume ließen einen beinahe in der Toskana vermuten.

Slowenien bot uns auch mehrere Möglichkeiten ein Lagerfeuer zu entzünden und unsere neue Pfanne von Robens zu testen.

Die bekannte Bucht von Piran war unser Ziel. Doch nicht nur wir wollten das pittoreske Städtchen besuchen – aufgrund der überfüllten (und einzigen) Besucherparkplätze außerhalb des Ortes, mussten wir kehrt machen. Irgendwie waren wir darüber gar nicht so unglücklich. Auf Menschenmassen hatten wir nämlich insgeheim gar keine Lust.

In den darauffolgenden Tagen hatte Slowenien noch zwei weitere wunderbare Übernachtungsplätze für uns parat – beide auf einer Wiese, umschwärmt von bunten Schmetterlingen, fleißigen Bienen und geschäftigen Spinnen, die innerhalb kurzer Zeit ihre Netze rund um den G gesponnen hatten. Hauptsache keine Gelsen, lautete die Devise.

Die Abgeschiedenheit der drei Plätze in Slowenien war genau das Richtige, um nach der stressigen Vorbereitungszeit zur Ruhe zu kommen und Energie für die vor uns liegenden Kilometer zu sammeln.

 

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