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Warum eine Reise?

Warum eine Reise?

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Raus in die Welt. Mehr sehen. A life less ordinary.

Vor langer Zeit haben Christian und ich uns eine große Weltkarte zugelegt, die über unseren Küchentisch thront. Jedes Land in einer anderen Farbe, erinnert sie daran wie vielfältig die Welt ist. Wie eine Mahnung hängt sie dort, fragend - "Habt ihr mich auch nicht vergessen?" Und es ist als hörte ich mich sagen "Nein, haben wir nicht. Hab Geduld."

Die Welt ist geduldig, wir warten aber trotzdem nicht länger. Die Welt wird nicht schöner, aufregender oder sicherer, man selbst wird nicht mutiger oder weiser, wenn man wartet. Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Reise? Braucht es den überhaupt? Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn man ihn festlegt.  

Wir sind weder in einer Umbruchphase, oder laufen vor etwas davon, sind ausgebrannt oder mögen unsere Jobs nicht. Wir haben nicht reich geerbt, oder im Lotto gewonnen. Wir sind nicht unseres Lebens in Wien überdrüssig, hören nicht irgendeine Uhr ticken oder sind auf der Suche nach uns selbst. Nichts davon. 

Später ist nicht jetzt

Aber warum dann so eine große Reise? Vor allem "Jetzt, mitten im Berufsleben? Macht das doch später einmal." - haben wir oft zu hören bekommen. Später? Warum nicht genau jetzt?

Ich kann mich noch gut an jenen Abend im Februar 2015 erinnern als ich gefragt wurde, ob ich eigentlich noch immer eine Weltreise machen wollte. Fast wie ein Heiratsantrag klang das aus Christians Mund. Nur viel schöner. 

Der Traum einer großen Reise hat uns beide viele Jahre begleitet. Noch bevor es ein "wir" gab, hatten wir unabhängig voneinander den Wunsch, die Welt zu sehen. Nicht so außergewöhnlich -  eine Weltreise steht wohl auf der Wunschliste vieler Menschen ganz oben. Die Anzahl derer, die eine solche auch verwirklichen, ist da schon deutlich geringer. 

Meine Antwort war also "Ja." An jenem Abend hatten wir beschlossen, es einfach zu tun. Nur die Vorstellung der Art Weise um die Welt zu reisen hatte sich über die Jahre verändert. Tausche Rucksack gegen fahrbaren Untersatz - da waren wir uns einig (Mehr zum Suchen und Finden unseres Autos). 

Die Frage nach dem Geld

Im Lauf der Vorbereitungen haben immer mehr Menschen aus der Familie, FreundInnen und Bekannte von unserem Vorhaben erfahren. Leider kam dann allzu oft zuerst die Frage: "Wie könnt ihr euch das leisten?". Die Fantasielosen fragen immer zuerst nach dem Geld, anstatt ihre Vorstellungskraft zu bemühen was man auf einer solchen Reise alles erleben kann. Diese Frage mögen wir deshalb gar nicht, auch wenn sie leicht zu beantworten ist: wir haben gespart. Lange. Das war möglich, weil wir beide berufstätig sind, kein Haus bauen wollten wie so manch andere in unserem Alter und unser Geld nicht für aufwendige Hobbys (z.B. Kinder!) und kostenintensive Anschaffungen (z.B. Kinder!) ausgegeben haben. 

Warum denn eigentlich nicht?

Die Frage nach dem Warum einer großen Reise lässt sich am ehesten mit einer Gegenfrage beantworten: Warum nicht? Wir verwirklichen einen Wunsch, der schon lange in uns gereift und nie verschwunden ist. An dessen Umsetzung halten wir auch fest. Es ist irrelevant wie lange es letztlich dauert, man darf nur auf dem oft mühseligen Weg dorthin das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Aber dafür haben wir ja die bunte Weltkarte in unserer Wohnung. Jeder Blick darauf erinnert uns, endlich aufzubrechen, um die Menschen im "rosa" Iran kennenzulernen und die Prachtbauten im "blauen" Uzbekistan oder die Wüsten im "gelben" Australien mit eigenen Augen zu sehen. 

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