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Alles muss raus!

Alles muss raus!

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Ausmisten war angesagt. Alles musste raus aus dem Fahrzeug und was dabei zum Vorschein kam, war meist wenig erfreulich.

Die in die Jahre gekommenen Möbel-Einbauten unseres Autos hatten uns bei der ersten Besichtigung von der Platzaufteilung zugesagt, aber es war schon immer klar, dass die Möbel ihre besten Jahre hinter sich hatten und wir diese neu bauen würden. Möbelbau, eine Tätigkeit auf die wir uns beide sehr gefreut hatten, aber dazu an anderer Stelle mehr.  

Sand, soweit das Auge reicht.

Wie Sand am Meer

Sand. Oranger, feinkörniger Sand. Das war das Erste, was wir zu sehen bekamen, nachdem wir die alten Einbauten nach und nach herausgenommen, sowie die Bodenplatte entfernt hatten. Das Zweite, was zum Vorschein hatte eine ähnliche Farbe, konnte aber nicht einfach mit dem Besen weggekehrt werden - Rost, jede Menge Rost! Der ewige Feind.

Aufräumen stand auf der Tagesordnung

Ratlos haben uns so manche Aktionen der Vorbesitzer gemacht, die tiefe "Wunden" in der Karosserie hinterlassen hatten. Löcher in allen möglichen Größen und Formen (nur die wenigsten waren im geometrischen Sinne auch wirklich rund) an der Innenverkleidung waren noch die harmlosesten Hinterlassenschaften. Da die Verkleidungen ohnehin mehr mit Schweizer Käse gemein hatten, als mit dem stattlichen Innenraum einer G-Klasse und weil wir auch wissen wollten was sich - vor allem hinsichtlich Korrosion - dahinter abspielt, haben wir alle Verkleidungsteile entfernt, inklusive dem Himmel.

Auch abgelöst haben wir alle noch vorhandenen Bodenbeläge, wobei wir dabei eine Entdeckung der besonderen Art machten: mitten im Fußbereich des hinteren Sitzes befand sich eine nicht gerade kleine Öffnung in der Karosserie. Wir vermuten, dass diese noch aus Gs Vorleben als Feuerwehrauto stammt. Da wir natürlich keine Verwendung für diese Bodenöffnung hatten, wurde sie im Zuge der getätigten Schweißarbeiten verschlossen. 

Ein G mag ja ein Raumwunder sein, aber für den vorhandenen dritten Sitz hatten wir definitiv keine Verwendung, weswegen er im Handumdrehen abmontiert und dessen Konsole mit dem Winkelschleifer entfernt wurde. 

Der miserable Versuch des Vorbesitzers einen Zusatztank zu installieren. 

Zusatztank? Nicht wirklich.

Ein Zusatztank kann ja eine sinnvolle Idee für ein solches Fahrzeug sein, aber so wie es in diesem Fall gelöst werden sollte, war es einfach nur fahrlässig. Der Vorbesitzer hat lieblos ein Loch in die Türverkleidung gerissen und heraus hingen nun unzählige Kabel und Schläuche. Nachdem wir die Verkleidung entfernten, kam in der Tür auch noch eine Dieselpumpe zum Vorschein. Mehr als fraglich ob diese Konstruktion jemals funktioniert hat. Die Fensterscheibe dieser Türe war auch nicht mehr vorhanden, sondern wurde durch ein Blech mit einem ins Leere führende Einfüllstutzen ersetzt.

Kabel-Chaos

Bei der Demontage der alten Möbel offenbarte sich uns der Ort der Laderaumbatterie, die gemeinsam mit den Sicherungen in der Sitzbank untergebracht war. Natürlich in chaotischer Art und Weise, aber das waren wir ja mittlerweile schon gewöhnt.

Nicht weniger chaotisch gestaltet sich die gesamte Verkabelung, die nach und nach zum Vorschein kam. Stränge um Stränge, die kreuz und quer durchs Auto verliefen, soweit das Auge reichte. In allen nur erdenklichen Farben und Stärken - der große Teil natürlich ohne Beschriftung oder erkennbare Strategie. Es hat uns viel Zeit gekostet, diese zu entwirren, zu ihren Ziel-Quellen zu verfolgen und ihren Nutzen zu identifizieren. Bereits mit einigen Erfahrungen ausgestattet, überraschete es uns nicht mehr so sehr, dass viele Kabel überhaupt gar keinen Nutzen hatte.

Dieser Weg wird kein leichter sein

Damit waren die ersten Tage der Restaurierung unseres Gs vollendet und auch wenn wir viel Merkwürdiges gefunden und viel Überraschendes erlebt haben, war uns zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht bewusst, welche langen und steinigen Weg wir noch von uns haben werden...

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