English Version
Facebook Instagram Twitter Pinterest Youtube RSS-Feed
Navigation
Eine Nacht in Mostar

Eine Nacht in Mostar

Verfasst von am am 29.06.2018 um 12:19.

Auf der Fahrt entlang der Adriaküste, machten wir einen Abstecher in die bosnische Stadt Mostar, die vor allem wegen ihrer symbolträchtigen Brücke auch über regionale Grenzen hinaus bekannt ist.

Jeden Tag bin ich in Wien an der Brücke von Mostar vorbeigegangen. Im Eingagsbereichs zu meinem Büro hing (und hängt wohl noch immer) ein Bild vom geschichtsträchtigen Bauwerk. Jeder Blick darauf hat den Wunsch nach einem Besuch bei mir verstärkt. 

Auf der adriatischen Küstenstraße Jadranska Magistrala in Kroatien entlang fahrend, kommt man nicht drumherum auch bosnisches Staatsgebiet zu überqueren. Der sogenannte Neum-Korridor ist ein etwa 20 Kilometer langer Küstenstreifen an der Adria, der zu Bosnien-Herzegowina gehört und damit das kroatische Festland in zwei Teile teilt. Eine gute Gelegenheit, auch ein bisschen mehr von Bosnien kennenzulernen. 

Die alte Brücke strahlt in neuem Glanz

“Stari Most”, die “Alte Brücke”  ist das namensgebende Wahrzeichen des Städtchens Mostar und liegt in dessen Mitte. Die prachtvolle Bogenbrücke wurde im 16. Jahrhundert von einem osmanischen Architekten errichtet und spannt sich in ca. 20 Meter Höhe über den türkisgrünen Fluss Neretva.

Die Brücke von Mostar bei Nacht.

Doch die Brücke war mehr als ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst, sie galt bis zu ihrer Zerstörung im Bosnienkrieg 1993 als Symbol für die ethnische Vielfalt und das friedliche Zusammenleben im multi-konfessionellen Mostar. Ihre Zerstörung teilte die Stadt und ihre BewohnerInnen. Elf Jahre später war die Brücke wieder aufgebaut und wurde damit zum Sinnbild von Versöhnung und Wiedervereinigung einer bis dahin zerrissenen Stadt.

Massentourismus in voller Ausprägung

Wir waren mehr überwältigt von der Anzahl der TouristInnen die sich um und auf der Brücke tummelten, als von der Brücke selbst. Unzähligen Souvenirläden, Restaurants und Cafe erschwerten einen den Zugang zur Brücke auf beiden Seiten.

Der Tourismus hat die Brücke fest im Griff.

Ein paar junge Männer mit Waschbrettbauch, die als Brückenspringer von den TouristInnen Geld erbettelten bevor sie sich in die Tiefe wagten, gaben auf der Brücke eine nicht enden wollende Show für die vorbeiziehenden BesucherInnen ab. Selbst als wir abends wiederkamen, hatte der Ansturm auf die Brücke nicht abgenommen.

Ein wenig enttäuscht von dem touristischen Treiben verließen wir Mostar am nächsten Tag. 

Auf dem Weg zurück nach Kroatien nehmen wir die einzige Straße, die zur bosnischen Küste führt. Über weite Strecken einspurig, bergig und mit Schlaglöchern gespickt schlängelte sie sich durch die durchaus sehenswerte Landschaft. Wir waren froh, die Hektik der Stadt hinter uns gelassen zu haben und genossen die Tatsache, dass wir beinahe die einzigen waren, die auf der Strecke zwischen Stolac und Neum unterwegs waren.

Diesen Artikel kommentieren
Bildergalerie zu diesem Thema

Kommentieren:

Weitere Artikel